Themen, die im Laufe des Schuljahres 2018/2019 hier darstellt werden (Handlungswissen):

Thema 1: Wissensmanagement (bis 18.10. 2018, danach Ergänzungen)

Thema 2: Was hat QM mit Unterricht zu tun? Modelle und Schaubilder für die Schul- und Unterrichtsentwicklung (bis 12.12.2018, danach Ergänzungen)

Thema 3: Erfahrungen mit Schulleitungsklausuren zum Thema Personalwechsel im Schulleitungsteam “Übergangsworkshop”, “Transition Workshop” (bis 06.02.2019, danach Ergänzungen)

Thema 4: Kooperation mit FBU und anderen Beratungspartnern (bis 08.05.2019, danach Ergänzungen)

Thema 5: Noch ein paar Bemerkungen (für den 26.06.2019):

I. FBS auf Arbeitsebenen oberhalb der Schulen

II. Hypothesen zur FBS-Beratung

III. Idee offene Website

IV. eine Folie zur Unterrichtsentwicklung in Teams

V. meine Fachbücher und Fachzeitschriften - zu verschenken (Liste im Moodle)

Thema 5 : Noch ein paar Bemerkungen

I. FBS auf Arbeitsebenen oberhalb der Schulen

FBS, die sich in mehreren Subsystemen oberhalb der Schulebene auskennen und die jeweiligen Personen und Arbeitsweisen ein bisschen oder auch mehr kennen, sind für diese Subsysteme sehr nützliche Arbeitspartner. Sie können vermitteln, fokussieren, moderieren, Veranstaltungen planen und leiten, systematische Arbeitsweise vorantreiben und vieles mehr. Unser Ruf als FBS hängt auch davon ab, wie nützlich wir uns auf diesen Ebenen erweisen.

II. Welche Art von FBS-Beratung unterschiedliche Schulen künftig brauchen/meiden werden - Hypothesen

  1. Vorweg: Eine Schule ist ein komplexes System. In ihr agieren Personen, die zu gemeinsamer Entwicklung bereit und beratungsaffin sind, und Personen, die eher nicht zu gemeinsamer Entwicklung bereit und beratungsabstinent sind, incl. aller Schattierungen und Übergänge. “Typbildend” ist immer, wie die Schulleitung, insbesondere der Schulleiter/die Schulleiterin eingestellt ist.

  2. Beratung an Schulen vom Typ “Wir haben OES verstanden”: Schulen, deren Schul- und Unterrichtsentwicklung seitens der Schulleitung und des Schulleitungsteams (AL) planvoll, systematisch und beharrlich betrieben wird. Diese Schulen haben die aktuellen Entwicklungserfordernisse und -Themen “auf dem Schirm” (Individuelle Förderung, sprachsensibler Fachunterricht, Digitalisierung, …) und gehen sie systematisch an.

    Diese Schule schätzen und brauchen Begleitung auf der Ebene des Schulleitungsteams. Das zentrale Angebot der FBS ist die Begleitung der jährlichen Schulleitungsklausur.

    Die Schulleitung bringt die FBS gezielt in Kontakt mit kollegialen Teams.

    Mit und in diesen Schulen können die FBS ein Rollenverständnis beliebt machen, das diese Schulen auch verstehen können: FBS als Prozess-Begleiter. FBS, auch wenn sie mit FBU kooperieren, werden dafür geschätzt, dass sie der Schule kompetente Lern-Rückmeldungen zu ihrem System und zu ihrer Arbeit geben (vgl. Prinzipien: absichtslose Beobachtung).

    Diese Schulen stellen hohe (überhöhte) Ansprüche an Beratungsqualität, manche verzichten daher auch auf FBS, wenn sie ihnen nicht kompetent genug erscheinen.

  3. Beratung an Schulen vom Typ “Wir hadern mit OES”: Schulen, deren Schulleitung sich bezogen auf SE und UE eher zurückhält. UE ist (noch) kein Thema im Schulleitungsteam. Steuerung der UE wird vermieden oder auf das Minimum (defensive Koordination - s.u.) beschränkt.

    Hier sind die AL, die etwas für die UE tun möchten, tendenziell auf sich allein gestellt. Sie arbeiten erfolgreich mit engagierten L&L und es schlägt ihnen ein doppelter Widerstand entgegen: (A) Widerstand von älteren und erfahrenen L&L, die eigene Vorstellungen von Unterrichtsqualität haben, die sich auf eigene Art engagieren (häufig auch außerunterrichtliche Veranstaltungen) und die ihren tendenziell individualistischen Arbeitsstil nicht zur Disposition stellen wollen. (B) Widerstand von L&L aller Altersgruppen, die aus unterschiedlichen Gründen jede Art von Engagement in der gemeinsamen UE von sich weisen.

    Was den Gruppierungen (A) und (B) gemeinsam ist: Sie akzeptieren und brauchen kollegiale Kooperation im Sinne von groben Terminabsprachen - Wer macht was wann? Diese Absprachen dienen dazu, den Bereich des eigenen Engagements vor dem Zugriff der Kollegen*innen und der Schulleitung zu schützen (defensive Koordination).

    Wenn wir als FBS an solchen Schulen überhaupt in die Arbeit mit L&L kommen, müssen wir mit diesen Widerständen rechnen und mit ihnen arbeiten. Dazu sind auch sorgfältige Vor- und Nachgespräche mit dem/der Al notwendig. Wenn wir erkennen, dass eine Klärung im Schulleitungsteam notwendig ist, weisen wir darauf hin, wohl wissend, dass dagegen auch seitens der SL Abwehr auftreten kann.

    Typisch für diese Schulen ist, dass die SL und mit ihr die Mehrheit der L&L eher nicht an Lern-Rückmeldungen zu ihrem System und zu ihrer QE- und SE-Arbeit interessiert sind. Sie meiden tendenziell solche Rückmeldungen, weil sie Reflexion, Lernen und Wandel auf der Systemebene eher fürchten. Sie suchen “fachliche Informationen”, die sie gerne anhören, deren Umsetzung sie sich jedoch vorbehalten. Solche “fachlichen Informationen” nehmen sie lieber von einem FBU als von einem FBS an. Ein/e FBU lässt die Schule auf der Systemeben in Ruhe, eine FBS, der/die mit einer/m FBU kooperiert, ist an solchen Schulen eher verdächtig/bedrohlich.

    Handlungsansätze für Beratung durch FBS: den/die AL unterstützen, auch mit den teambereiten L&L zusammenarbeiten. Arbeit gemeinsam mit der SL an den “Widerstandsphänomenen” - Kulturanalyse, beharrlich dranbleiben.

  4. Beratung an Schulen von Typ: “Wir wollen überhaupt kein OES”: Diese Schulen - ich kenne keine - sind nicht fähig, FBS-Beratung für sich zu nutzen. FBS-Beratung ist hier sinnlos.

  5. Sehr häufig ist der “Spielraum”, den FBS an Schulen haben, von der persönlichen Einstellung des Schulleiters/der Schulleiterin abhängig. Diese wiederum richtet sich oft nach Meinungen erflussreicher Abteilungsleiter/innen oder Lehrer/innen (-Gruppen). Ein/e Schulleiter/in, die eine Zusammenarbeit mit FBS ablehnt oder aus Rücksicht auf mächtige schulinterne Meinungsgruppen ablehnen “muss”, meidet den Kontakt mit FBS und argumentiert im Schulleiter-Umfeld auch gegen FBS. (Einer offensichtlichen persönlich motivierten Stimmungsmache gegen die FBS ingesamt müssten, wenn sie laut wird, auch die Personen entgegentreten, die für Schuleiter/innen die Dienstvorgesetzten sind.)

  6. Die Frage, ob Beratung durch FBS grundsätzlich sinnvoll ist, sollte m.E. auch von der nächsthöheren Stelle beantwortet werden und nicht nur irgendwelchen Meinungsführerschaften z.B. in Schulleiterkreisen überlassen werden. Dazu wiederum sind Daten und Erkenntnisse erforderlich, Daten und Erkenntnisse zum Nutzen von Beratung für die Schulentwicklung.

  7. Es gibt auch Schulleiter/innen, die FBS eher als unverbindliche persönliche Berater/innen nehmen möchten, ohne Anspruch auf Umsetzung systematischer SE- oder UE-Vorhaben. So etwas vermeiden?

  8. Handlungsempfehlung:

    Das Kompetenzprofil FBS pflegen.

    Entwicklungen nach der Strukturreform genau beobachten (auch mit Hilfe des FVSE).

    Erweiternde und aktualisierende Fortbildungen zur systemischen Beratung anstreben.

    Selber am Ball blieben.

    Lesen. Fachzeitschriften, z.B.: “SE” und “Organisationsentwicklung”.

III. Eine Idee: eine offene Website, die speziell für die Kooperation FBS-FBU gedacht ist. Sie enthält kommentierte Links zu wichtigen Materialien.

= Zugang zu einem temporären (zunächst bis ca. 31.07.2021) Materialpool (z.B. ein Magneta-Cloud-Ordner, den ich gerne zur Verfügung stelle) mit dem Schwerpunkt Kooperation FBS-FBU.

Nutzer*innen können sich bedanken und Kommentare hinterlassen.

Ein erster Vorschlag dazu ist in Arbeit, die Probe-Website kann ich euch anl. des Jour-Fixe zeigen. Ich kann ab jetzt (11.06.2019) das Ding für ein paar Wochen probeweise betreiben. Wenn sie online gestellt wird, fallen Kosten an.

Kosten: meine Empfehlung ist “Business” (v.a. wegen der höheren Anzahl an Bearbeitern und wegen der Mitteilungsdienste) jährlich, mal für 2 Jahre.

Ich habe mal vorsorglich (auf eigene Kosten) bei squarespace eine Domain gekauft: “fbs-fbu.net”.

Passwort: fbs-fbu

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IV. Eine Folie, geeignet für die Verständigung über die Arbeit mit kollegialen Teams.

Sehr bewährt als DinA1 - Ausdruck.

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V. Meine Fachbücher und Fachzeitschriften

Ich löse meine dienstliche Büchersammlung komplett auf. Ich verschenke alles.

Alle Titel sind in dieser Liste verzeichnet (in Bearbeitung).

Bücherliste im Moodle:

https://moodle2.rpt.tue.schule-bw.de/moodle/mod/folder/view.php?id=7115

Wer Interesse hat, möge sich melden.

Thema 4: Kooperation FBS-FBS, komplementäre Fortbildung und Beratung

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Erfolgreiche Beratung in der Unterrichtsentwicklung ist ein Gemeinschaftsprodukt von Schule, FBS und FBU. Am Thema Klassenführung lassen sich diese Zusammenhänge gut zeigen.

Die Schule ist Auftraggeber und Hauptakteur bei der Einführung und Pflege von Klassenführung.

Die einzelnen Beratungspersonen FBS und FBU sind sich dessen bewusst, dass sie als Einzelpersonen agieren, dass sie im Tandem auftreten und dass sie mit ihren jeweiligen Beratungssystem verknüpft sind.

Der Eindruck, den sie bei den Schulen hinterlassen, ist bedeutsam für langfristige und kontinuierliche Beratung und Entwicklung an der Schule, unabhängig von den Beratungspersonen, die aktuell an der Schule unterwegs sind. Beratung sollte nicht privatisiert sein, sondern sollte bezogen sein auf das Unterstützungssystem insgesamt.


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Die Akteure an der Schule informieren sich anhand der KM-Broschüre zum Thema Klassenführung und finden eine Art Grundkonsens über die Ziele ihrer Entwicklungsanstrengungen.

Es ist allen klar, dass es hier um gemeinsame Entwicklungsanstrengungen geht, also um Kooperation in Teams.

Es ist allen klar, dass es nicht um äußerliche Verfahrensweisen geht, mit denen man irgendwelche Störungen “beseitigen” kann, sondern um eine umfassende Erneuerung des Unterrichts auf der Basis eines am Schüler orientieren Verständnisses von Lernen.

Bei diesen grundsätzlichen Informationen und Klärungsprozessen können FBS im Rahmen ihrer Arbeit mit der Schulleitung beteiligt sein. FBU treten mit Basisinformationen zum Thema, z.B. anlässlich eines Pädagogischen Tages auf. Aus beidem kann sich ein gemeinsamer Auftrag für ein FBS-FBU-Tandem entwickeln.


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Eine FBS, die mit einer Schule und einem FBU zusammenarbeitet, handelt sozusagen repräsentativ für ihr Beratungssystem. FBS haben im Laufe der Jahre durch Tandemarbeit, gemeinsame Fortbildung und Reflexion und durch Supervision Handlungsroutinen und Standards für ihre Arbeit mit einer Schule erarbeitet, die auch im komplementären Tandem zum Tragen kommen.

Das gilt für die Ebene Kommunikation: Dazu gehört die Vereinbarung von “Hutträger-Aufgaben”, ein geregeltes E-Mail-Verfahren mit CC-Weiterleitung, der weitgehende Verzicht auf telefonische Einzelabsprachen mit der Schule. Eine FBS, die im Rahmen des Beratungsauftrags mit kollegialen Teams arbeitet, wird immer vorher mit den verantwortlichen Leitungspersonen gesprochen haben. SchiLFs werden professionell vorbesprochen und durchgeführt und dokumentiert. Immer ist hierbei die Weiterarbeit an der Schule Bestandteil des Fortbildungsimpulses, den eine FBS gibt.

Und es gilt für die inhaltliche Ebene: Die Grundlinien eines Verständnisses von kollegialer Teamarbeit, Teamstrukturen und Beteiligung der Schulleitung an der UE, hier konkret angewendet auf das Thema Klassenführung, sind unter FBS Konsens. Schulen können sich darauf verlassen, dass alle FBS mit ähnlichen fachlichen Grundpositionen arbeiten. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass einzelne FBS hier mit unterschiedlichen Varianten agieren. Diese Varianten sind im Beratungssystem bekannt und diskutiert, sie sind Bestandteil der Vielfalt von Handlungsoptionen, die eine FBS einer Schule anbieten kann.


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Der FBU verfügt über eine Expertise zum Thema Klassenführung, die auch auf der eigenen Unterrichtserfahrung in seinen Fächern beruht. Der FBU verkörpert eine am Schülerlernen orientierte Auffassung von Unterricht.

Zu den fachübergreifenden Aspekten (Einführen und Durchhalten von Regeln und Routinen, Beziehungsstaltung) hat der FBU zusätzliche Expertise erworben, gefestigt durch die Erfahrungen, v.a. auch Teamerfahrungen an der eigene Schule und durch den Diskurs im System FBU.

Es gibt eine kollegiale Kooperation zwischen FBU, die sich mit dem Thema Klassenführung befassen. Diese Kooperation ist komplex, weil die FBU hier beides leisten müssen: ihre fachspezifische Perspektive im Blick behalten (was ihnen vertraut und gewohnt ist) und die überfachlichen Themen beherrschen und mit Lehrerinnen und Lehrern aller Fächer kommunizieren (was bei Thema Klassenführung der Fall ist).


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Die Schule beauftragt eine Fachberaterin Schulentwicklung zum Thema Klassenführung, weil sie Unterstützung und Feedback zu allen organisatorischen Fragen und zu den Aspekten der schulinternen Kommunikation sucht.

Die FBS macht gegenüber der Schule deutlich, was ihr eigener Beitrag zum Thema Klassenführung ist (organisatorische Einbindung, Kooperation im Team, Vorschläge zur Visualisierung und Dokumentation und Reflexion, Einbindung der Klassenführung in den Gesamtkontext der Schul- und Unterrichtsentwicklung).

Und sie macht deutlich, wozu die Expertise und vor allem die Perspektive der FBU notwendig ist.


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Die Schule beauftragt einen FBU zum Thema Klassenführung, weil sie Unterstützung zu unmittelbar unterrichtsbezogenen, auch fachspezifischen Fragen sucht. In der Auftragsklärung unter Beteiligung der Schulleitung werden diese Fragen klar herausgearbeitet und beschrieben.

Beim Thema Klassenführung liegt es nahe, mit den fachübergreifenden Aspekten zu beginnen, der FBU arbeitet also mit einem oder mehreren Klassenteams. Das ist für einen Berater, der es gewohnt ist, fachspezifisch zu arbeiten, eine große Herausforderung. Wenn spezifische fachdidaktische Themen im Vordergrund stehen, wird der FBU mit Fachteams zusammenarbeiten. Eine Kombination von fachbezogenen und überfachlichen Aspekten ist leichter, wenn der FBU Fächer vertritt, die in allen Schularten und Schultypen vorkommen.

Der FBU fragt im Zuge der Auftragsklärung auch nach den Voraussetzungen für langfristige Wirksamkeit seiner Beratung. Dazu gehört, dass die Schule in der Lage ist, seine Impulse aufzunehmen, zu sichern, intern weiterzugeben und langfristig zu nutzen.

Der FBU macht gegenüber der Schule deutlich, dass ohne Kooperation im Klassenteam kein Aufbau und keine Pflege einer wirksamen Klassenführung möglich ist. Hierzu betont er die Expertise und Perspektive der FBS. Er empfiehlt der Schule, eine FBS einzubeziehen und arbeitet mit dieser FBS zusammen.


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Die Anforderungen an das gegenseitige Verständnis und die gemeinsamen Aktionen in einem gemischten Tandem sind hoch.

Für die Tandemarbeit werden Kooperationstands vereinbart und eingehalten, z.B. Nutzung einer gemeinsamen Cloud, Arbeitstermine für ausführliche Besprechungen und Arbeit an gemeinsamen Produkten für die Beratung (TO für SchiLFs,

z.B.:

Arbeitsplakat (Flipchart quer) für Klassenteams, die Klassenregeln von pädagogischen Ziele her entwicklen

Arbeitsplakat (Flipchart quer) für Klassenteams, die Klassenregeln von pädagogischen Ziele her entwicklen

gemeinsame Ausrichtung auf die Vorbesprechungen an der Schule, Präsentationen, Visualisierungsmittel, Arbeitsaufträge, Impulsfragen, Reflexionsfragen, …), telefonische Besprechungen, …). In diesen Arbeitstreffen ist gegenseitiges Lernen möglich.

Die inhaltliche Basis für das Thema “Klassenführung” bildet die Handreichung Klassenführung mit allen ihren Stärken und Mängeln. Diese ist aus meiner Sicht eher “regel-lastig” und gibt zu wenig Auskunft über die Chancen und Klippen der kollegiale Kooperation. Vor allem aber enthält sie keine Graphiken zum Thema Klassenführung, die als Verständigungsinstrumente für alle drei Seiten (Schule, FBS, FBU) geeignet wären. Am RPT haben wir versucht, diese Lücke zu schließen.

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Aber, wie wir aus der Geschichte der OES-Basisfolien wissen, ist es noch ein weiter Weg bis zu einem landesweiten Konsens zu solchen Abbildungen. Vielleicht braucht man das auch gar nicht ?

Es ist sinnvoll, dass ein solches Tandem an mehreren Schulen (mind. 3) aktiv ist, damit die Tandempartner eine Chance haben, sich und ihre Arbeitsweisen kennenzulernen. Nur bei einem Einsatz in mehreren Schulen “lohnt” sich der zeitliche Aufwand für die Kooperation. Idealerweise könnten sich 2 oder 3 solche Tandems zusammenschließen. Dies setzt allerdings voraus, dass das übergeordnete Unterstützungssystem das Thema “Klassenführung” in besonderer Weise priorisiert und dies den Schulen gegenüber kommuniziert.

Dann könnte das so etwas wie ein “Beratungsprojekt Klassenführung” sein.

Möglicherweise müssen FBS für die Dauer eines solchen Projekts auf einige ihrer internen Sitzungen verzichten.


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Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass beim Thema “Klassenführung” der FBU-Partner zunächst wesentlich leichter den Zugang zu den Mitgliedern der Klassenteams bekommt. Die Lehrpersonen schätzen es, ihre eigenen Unterrichtserfahrungen mit einem externen Berater abzugleichen und ihn auszufragen. Solange die individuelle Sicht - sie ist sehr wichtig - eine SchiLF dominiert, könnten die TN vermeiden, den nächsten Schritt zu tun, den Schritt hin zur Kooperation in der Klassenführung. Für diese neue und noch zu lernende Sichtweise steht die FBS. Es war extrem wichtig, dass der FBU darauf beharrt hat, dass die TN auch die Sicht der FBS anhören und in dieser Richtung arbeiten (ein gemeinsames Dokument erstellen, z.B. das Plakat für die Ziele und Regeln der Klassenführung, die Rollen im Klassenteam klären, die Arbeit im Klassenteam reflektieren, …).

Umgekehrt, wenn die FBS mit Ihrer Sicht (z.B. Bedeutung von systematischer Kooperation im Team) die Veranstaltung dominiert, gehen die TN oft in eine Abwehrhaltung. Sie wissen selbst, dass es gemeinsam besser geht, aber es eben ihr schwierig, gemeinsam zu handeln. Diese Spannung kann in einer in einer reservierten Haltung der FBS gegenüber zu Ausdruck kommen. Sie wollen und müssen aber auch dort angesprochen werden, wo die alltägliche Erfahrung drückt, bei ihrer Arbeit mit der Klasse, und diese machen sie in aller Regel allein.


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Als die “OES-Workshops Qualitätsentwicklung Unterricht konkret” (kurz QEU) entstanden, war so eine komplementäre Beratung begleitend zur Teilnahme an einem QEU-Workshop Bestandteil des QEU-Konzepts. Ich weiß nicht, ob dies irgendwo und irgendwann funktioniert hat. Vermutlich nicht oder selten. Das liegt sicher nicht daran, dass die Idee schlecht ist. Es ist ein Zeichen dafür, wie komplex und voraussetzungsreich eine Kooperation zwischen FBS und FBU ist.

An machen Stellen im System funktioniert so eine komplementäre Beratung (KM-Projekt IF Metall), oft auch im Kontext der KM-Projekte BFPE und AVdual. Die dort gemachten Erfahrungen sind es wert, dass man sie nutzt.

Handlungsempfehlung:

Zur Zeit wird die Anzahl der FBS am RPT immer geringer.

Vielleicht ist das eine Chance, am RPT etwas Neues zu probieren:

ein zweijähriges “Beratungsprojekt Klassenführung”: 3 FBS gemeinsam mit 3 FBU.